Übergang aushalten

Mir ist jetzt deutlich klar geworden, dass ich mich in einer Übergangsphase befinde, bei der ich nicht weiß, wann sie endet. Ich habe das Interesse aktiv an Psychiatriethemen mitzuarbeiten verloren. Ich vermisse die Gemeinschaft im LVPEBW, aber der ist eben an Psychiatrie-Themen gebunden, sodass ich mich damit abfinden muss, dass ich den Kontakt zu den damit zusammenhängenden Menschen verlieren werde. 

Es gilt also neue Interessen, neue Menschen und neue Aktivitäten zu finden. Und da sieht es bei mir gerade schlecht aus, da ich zur Zeit in einer generellen Motivationskrise bin. Mir fehlt es an der Leidenschaft mich zu neuen Ufern auf zu machen. Auch von meiner Kreativität Neues zu beginnen ist jetzt nach dem Klinikaufenthalt nicht viel übrig geblieben. Gott sei Dank, gibt es Karin, die verhindert, dass ich vereinsame bzw. mich einsam fühle - auch wenn sie mich die letzten Tage immer mal wieder nervt.

So geistere ich durch die Wohnung. Beginn mal mit diesem, mal mit jenem und bleibe nicht lange an einer Beschäftigung - ohne rechte Begeisterung.

Auch zum Schreiben, muss ich mich eher aufraffen. Mich wundert es, dass ich diesen für mich inzwischen doch recht langen Text, geschrieben habe.

Heute möchte ich unbedingt in den Markt 15 gehen, um zu sehen, wie ich mich dort fühle und ob das nicht ein Ort werden könnte, den ich regelmäßig besuche. Ich hoffe, meine Bequemlichkeit macht mir nicht wieder einen Strich durch die Rechnung.

Fazit: Ich muss akzeptieren, dass ich in einer neuen Lebensphase bin, wie ich es mir seit meinem 60. Lebensjahr vorgenommen habe. Jetzt gilt es dies mit guter Stimmung auszuhalten. Trotzdem mit Selbstfürsorge und Selbstmitgefühl meine Zeit zu verbringen und in nächster Zeit nicht zu viel vom Leben zu erwarten. Ich bin dabei mich innerlich zu entwickeln und genau das war es was ich wollte. Die Abhängigkeit vom außer zu reduzieren und mich selbst besser auszuhalten, auch wenn ich in meinem Umfeld nicht mehr das Alpha-Tier bin. Ich muss mir selbst die Anerkennung geben, die ich früher von außen bekommen habe.

Ich habe gerade zu nichts richtig Lust, bin faul und bequem - und dazu sollte ich stehen und mich deswegen nicht schlecht machen. Das Einzige, was mich derzeit noch motiviert, ist die Arbeit für das Recoverycollege.



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