Posts

Es werden Posts vom Mai, 2022 angezeigt.

Wie geht's dir?

Schluss damit! Alle und jeden in meine Befindlichkeit einzuweihen Werde ich gefragt: "Wie geht's dir?"  Werde ich in Zukunft antworten: "Sehr gut!", "Gut" oder "Geht so"  Die Details bleiben meinen Vertrauten vorbehalten 

Schaffens- und Sinnkrise

 [1.11., 14:05] Rainer Höflacher: Schon ziemlich lange, stelle ich eine schleichende Krise bei mir fest. Immer weniger Freude an meiner Arbeit, schleichende Verschlechterung meiner kognitiven Fähigkeiten, die inzwischen starke Ausmaße angenommen hat  Man kann inzwischen wohl sagen, dass ich in einer Schaffens- und Sinnkrise stecke. Mein einziges Interesse, meine Psychiatriearbeit hat den Sinn und die Motivation für mich verloren. Kaum noch Selbstbewusstsein, ja Angst vor öffentlichen Auftritten. Ich muss mein Leben ändern, sonst werde ich nicht mehr glücklich.... [1.11., 14:07] Rainer Höflacher: Ich muss mein Verhältnis zu mir selbst ändern, sonst hört dieser Kampf nicht mehr auf. Ist das mit 60 noch möglich? [1.11., 14:08] Rainer Höflacher: Wenn ich nur nicht diese Leere in mir hätte. Gerne würde ich einen längeren Text schreiben, aber mir fehlen die Gedanken dazu. 

In der Klinik (August 2022)

 5 Uhr 30 im Speisesaal der Station 35 Die üblichen Nachtschwärmer schleichen an mir vorbei Mit Pfefferminztee in der Tasse höre ich Muse Algorithm Kaffee gibt es leider erst später  Alles kommt mir so unwirklich vor Es gibt kein Heimgehen mehr Die Zukunft ist ungewiss  Kann nur noch von heute auf morgen leben Und trotzdem bin ich nicht verzweifelt  In der Hoffnung und im Glauben  Dass alles gut wird Ist meine Stimmung erträglich Was nutzt verzweifeln und hadern Das alles ist keine persönliche Leistung von mir  Sie sind da: Zuversicht und Optimismus Ist das das Gottvertrauen, das ich mir immer schon gewünscht habe?  Schlechte Prognosen, Verzweiflung, Angst sind nicht übergriffig Sie tarnen sich im Unbewussten

Roman "Der Zweikampf"

 Jetzt war es soweit. Jetzt standen sie sich real gegenüber. Bisher waren sie sich nur in der geistigen Welt begegnet. Zuerst hatte er es nicht im Griff gehabt. Seine Vorstellungen hatten ihn in die Psychiatrie gebracht. Er konnte sie nicht kontrollieren.  Er war auffällig geworden, hatte sich mit anderen Menschen angelegt und sein Alltag war im entgleist. Die Auseinandersetzung mit den fremden Botschaften hatten die Kommunikation mit anderen unmöglich gemacht. Er hatte sich für jemanden anders gehalten. War der langen Kette der Mönche, die aus der Hölle kamen entgegen gelaufen. Sah sich als Embryo auf dem Boden eines Teeglases. Er fühlte sich als Android, der mit kaputtem Bein im Kreise lief und Jahrhunderte darauf wartete, bis er von seinen Schöpfern wieder abgeholt wurde. Er saß im Wartezimmer und sah wie aus seinem Kopf weiße Asche wurde, die vom Winde in die Eismeere geweht wurde. Es war eiskalt gewesen. In den leeren Gängen des Krankenhauses dachte er, er wäre der letzte Überlebe

Weit, weit weg

Ach, lieber Gott Wie weit bist du wieder entfernt von mir  Kaum ein Gedanke an dich  Keine Dialoge mehr Was soll ich tun?  Sehe keine Chance mehr auf Dauer  Dich zu würdigen wie du es verdienst  Wie so vieles: sein lassen  Und hoffen du verstehst