Weinen und beten

Liebe Leserin, lieber Leser, 

schön, dass du dich für diesen doch sehr persönlichen Beitrag interessierst. Ich war mir nicht sicher, ob er eigentlich in diesen Blog gehört und hatte ihn zuerst im Blog "Rainers Oase" geschrieben. Nun habe ich ihn doch hierher kopiert, da er schon einen Bezug zu meiner spirituellen Entwicklung hat....

Habe gerade eine Film gestartet und noch beim Vorspann merke ich, wie mir die Tränen kommen und ich zu weinen beginne. Es ist 7 Uhr morgens und ich bin überrascht. Woher kommt diese Traurigkeit? Woher kommt dieser Schmerz? Ich sage zu diesem Thema oft, wir nehmen jeden Tag unbemerkt und unbewusst Schmerz auf, der sich in der Tiefe ansammelt. Irgendwann sucht sich dieser einen Weg nach oben. Dann ist es doch am besten, wenn er sich im Weinen auflöst, sonst ist es meiner Vorstellung nach durchaus möglich, dass sich Krankheiten daraus entwickeln - psychisch oder physisch. 

Mir geht es doch so gut, wie schon lange nicht mehr. Ich habe sehr gute Gefühle für Karin und bin kaum noch genervt. Mit Jesus kam auch meine Lebendigkeit zurück. Trotz der ruhigen Zeit zwischen Weihnachten und Neujahr kenne ich gerade kaum noch Langeweile und Depression. Habe immer wieder Ideen, was ich tun kann und wenn gerade nicht, dann setze ich mich für 15 Minuten mit geöffneten Händen auf meinen Bürostuhl und versuche so wenig wie möglich zu denken. Dann kommen meine Gedanken auch immer wieder zu Jesus und Gott. 

Dies ist die erste Übung einer Hinführung zum Beten in Buchform, die ich zurzeit lese - neben etlichen anderen spirituellen Büchern. Darüber hinaus bemerke ich, dass es gar nicht so schwer ist mir anderen Menschen über das Christsein zu sprechen, wenn man sich getraut das Thema anzusprechen. Wie ich es mir schon gedacht habe, bewegt es irgendwie nahezu jeden Menschen. Vielleicht wurde der Mensch überhaupt erst zum Menschen, als er mit transzendenden Denken begann. 

Aber zurück zum ruhig und gedankenfreien Sitzen: Eigentlich ist dieses auch eine Art des Gebets, die ich aber noch weiterentwickeln möchte. Ich habe das Gefühl, dass ich in Sachen Gebet noch einiges lernen sollte. Ich weiß, dass Jesus das nicht von mir verlangt und dass er alles anhört, wenn man mit ihm Kontakt aufnimmt. Aber ich spüre, dass im Gebet noch mehr auf mich wartet. Noch mehr Nähe mit Jesus, aber vor allem mehr Tiefe auch mit mir selbst, durch die wahrgenommene Gegenwart meines Herrn Jesus Christus.

Und jetzt sitze ich hier und weine, ohne zu wissen warum. Das soll keine Klage sein. Das Weinen tut mir ja gut. Es ist für mich ein gutes Zeichen, dass ich so nahe an meinen Gefühlen bin, trotz der vielen Medikamente, die ich nehme. Ich denke, dass auch das neue Antidepressivum gut bei mir wirkt. 

Also alles gut! 


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