Nachfolger

Bin ich ein Nachfolger Jesu oder nur ein Fan? Was habe ich bisher geopfert dadurch, dass ich Christ geworden bin? Ich habe bisher nur profitiert. Es geht mir viel besser. Ich bin ausgeglichener geworden, ich weiß jetzt, dass ich meine Frau liebe, ich habe die Nichtigkeit meiner Arbeit gegenüber der Nachfolge Jesu erkannt, ich freue mich, dass ich leben darf. 

Ich habe erkannt, dass Recovery nichts anderes ist, als die Haltung, die wir als Christen gegenüber Kranken und Menschen in der Krise einnehmen sollten. Recovery fusst auf den Werten, die uns Jesus vermittelt: Hoffnung, Sinn, Optimismus - nur von Liebe spricht Recovery explizit nicht. Aber Jesu Prognose ist nicht ausschließlich positiv. 

Er vergibt die Schuld denen, die bereuen. Aber er sagt auch, dass nur ein Teil der Menschen errettet werden. Diejenigen, die vom Weg abkommen, werden nicht das ewige Licht sehen, sondern die ewige Dunkelheit, das ewige Leiden ertragen müssen. Das ist nicht das Recovery, das allen Menschen Gutes prophezeit. So habe ich es wenigstens bisher verstanden.

Gott entscheidet an wem er Wohlgefallen hat, auch wenn wir seine Entscheidung nicht nachvollziehen können. Es sind nicht unsere guten Taten, es ist unser aufrichtiger Glaube an Jesus Christus, was Gott schätzt. Gott entscheidet, sein Wille geschehe. Wie kommen wir dazu über Gott zu richten? Es ist doch umgekehrt. 

Aber zurück: Jesus verspricht uns kein einfaches Leben, wenn wir ihm folgen. Er sagt, dass wir jeden Tag unser Kreuz tragen sollen. Das ist heutzutage nicht einfach, aber zu seiner Zeit, war das Symbol des Kreuzes, abstoßender als jedes andere Symbol. Es war ein Symbol für Tod, für brutales Leiden, für unsägliche Schmerzen. Und gerade das Kreuz haben sich die Christen zu eigen gemacht und es in ein Symbol der Hoffnung, der Vergebung von Schuld, des ewigen Lebens und der Erlösung verwandelt. 

Jesus sagt auch, wenn wir sein:e Jünger:in sein wollen, dann dürfen wir nicht am Materiellen festhalten, am besten wir verschenken unseren Reichtum an die Armen und Kranken. Gott sorgt für uns, darauf können wir vertrauen. Selbst wenn er uns in den Tod schickt, ist es ein Teil seines liebevollen Plans mit uns. Er wählt den Todeszeitpunkt mit bedacht. Wir gehen alle genau dann, wann es gut ist. Er empfängt uns dann und richtet uns. Dann erst zeigt es sich, ob wir wirklich in der Nachfolge waren. Jesus sagt auch, dass es eher wenige sind, die vor der Verdammnis errettet werden. 

Jesus liebt unendlich, aber er fordert auch. Ihm nachzufolgen heißt Opfer bringen. Und damit meine ich nicht regelmäßig in die Kirche zu gehen, nicht regelmäßig zu beten, nicht christliche Bücher zu lesen, nicht sich öffentlich zu ihm zu bekennen. Das sind alles Dinge von denen wir profitieren, die uns gut tun. Es geht darum ein heiliges Leben zu führen. Es geht darum kompromisslos für die Armen und Schwachen da zu sein. Für die Ausgegrenzten, für die Ungeliebten, für die Leidenden. Unser Ego ist dabei nur hinderlich. Es geht nicht darum der Anerkennung willens zu handeln, nicht des Geldes wegen tätig zu sein, nicht unserem Drang zu folgen wichtig zu sein. Es geht darum Jesus ähnlicher zu werden. Seine Person und das für was er steht, als das Wichtigste in unserem Leben anzuerkennen. Mehr als alles andere. Mehr als unsere Ehefrau oder unseren Ehemann, unsere Kinder, unsere Familie oder unsere Freunde. Das sagt Jesus fast wortwörtlich in der Bibel. Darüber lesen die Menschen aber gerne schnell hinweg. Diesen Einfluss wollen sie ihm  nicht geben. In dieser Hinsicht ist für sie die Familie heiliger als Jesus. Das ist nicht, was Jesus uns lehrt. Er sagt, er ist das Leben, nur durch ihn kommen wir zu Gott. Er lehrt uns vor allem eine Liebesbeziehung mit Gott einzugehen. Alles andere kommt danach. 

Mir wird klar, ich bin noch kein Nachfolger, aber nur ein Fan bin ich auch nicht mehr. Anfang September 2022 hat Jesus mich in die Nachfolge gerufen und mein Ziel ist es ein Jünger zu werden oder ich bin es schon, stehe damit aber noch ganz am Anfang. 

Ich werde Opfer bringen müssen und Verzichten lernen müssen, was die Gestaltung meines Lebens anbelangt. Aber letztendlich wird es mein Heil sein, selbst wenn es nach meinem Tod sein wird. 

Herr, bitte hilf mir dabei! 

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